Mein Kumpel heißt „Phryge“ und ist das Maskottchen der olympischen Sommerspiele von Paris.
Chers amis de la Rue Poncelet, liebe Gäste,
Er ist durch und durch Franzose, das merkt man schon am Namen: Phryge (ausgesprochen Frijjj)! Eigentlich soll er sich mit den internationalen Athleten identifizieren. Ich hätte ihm deshalb einen Allerweltsnamen gegeben und spreche aus eigener Erfahrung, denn mein Leben lang musste ich meinen Vornamen erklären, ausbuchstabieren und wiederholen („no, not your family name, what’s your christian name?“). Aber den Franzosen ist es egal, ob SIE den Namen aussprechen können oder nicht, Hauptsache sie wissen es selbst!
Während der französischen Revolution 1789 trugen die Freiheitskämpfer rote Mützen mit Ohrenklappen. Sie hießen Phrygiens.
Mein kleiner Kumpel hat diesen Namen geerbt, weil er der phrygischen Mütze ähnelt. Er wurde offiziell zum Maskottchen der olympischen Sommerspiele von Paris und steht – wie zur Zeit der Revolution – für Freiheit und Demokratie. „Phryge“ kann übrigens auch weiblich sein, das darf vielleicht jeder für sich entscheiden.
Mein Plüschfreund hat kullerrunde Augen und trägt eine rot-weiß-blaue Kokade am Ohr. Aus den Ohrenklappen der Mütze wurden jetzt Arme mit zwei Beinen. Es gibt übrigens zwei verschiedene Phryges: einen mit zwei Beinen, der für die Spiele vom 26. Juli bis zum 11. August steht, und dann gibt es noch meinen Kumpel: er hat eine Beinprothese und am anderen Bein trägt er einen Turnschuh mit rot-weiß-blauer Sohle (vive la France!).
Er ist das Maskottchen der para-olympischen Spiele vom 28. August – 8. September.
Sie fragen, warum ich ihn ausgewählt habe? Hut ab – chapeau bas – vor den 4 200 Teilnehmern aus aller Welt, die mit und gegen ihre Behinderungen kämpfen. Mein Kumpel will ihnen ebenso viel Sichtbarkeit verschaffen, wie den 10 000 gesunden Athleten und Athletinnen bei den verschiedenen Wettkämpfen.
Es sieht jetzt schon so aus, als ob sich die para-olympischen Spiele mit 11 Locations im Zentrum der Stadt wesentlich cooler gestalten: Eintrittskarten gibt es noch, und zwar zu zivilen Preisen, dazu wartet Paris nicht nur mit einem sportlichen, sondern auch mit einem kulturellen Angebot auf, das sich sehen lassen kann. Ich bin dabei!
Falls auch Sie Lust auf die olympischen Spiele haben: Paris wird Ihnen zu Füssen liegen, der Ausgangspunkt könnte die Ferienwohnung in der Rue Poncelet sein.
Hierzu ein Rat von meinem Kumpel – nehmen Sie wenig Gepäck mit nach Paris, Dieser Koffer von Louis Vuitton passt nur auf die Avenue des Champs-Elysées, aber nicht in meine Wohnung!
Herzlichst Ihre Wiebke Ecklé
www.paris-poncelet.com
