Geschichten aus Paris – La Tour de Montparnasse (6/22)

Chers Amis de la Rue Poncelet,

La Tour de Montparnasse:

„Der Blick von der Aussichtsplattform ist grandios, da musst Du unbedingt mal gewesen sein“, sagte mir kürzlich mein Chef. Offenbar hatte ich in den 30 Jahren meines Pariser Lebens etwas verpasst! Das wollte ich nun endlich nachholen, stieg am Abend in den Bus N° 92, der ganz in der Nähe der Rue Poncelet hält und direkt bis vor den Turm von Montparnasse fährt. Es sei denn, man steigt – wie ich – 3 Stationen zu spät aus und läuft einmal ganz um den Turm herum, weil man den Eingang in der Dunkelheit nicht gesehen hat!

Der Tour de Montparnasse wurde vor knapp 50 Jahren gebaut und ist mit seinen 56 Stockwerken eigentlich ein Bürogebäude mit  Aussichtsterrasse und Restaurant. Böse Zungen behaupten, der Turm sei besonders schön, wenn man drauf stände (weil man ihn dann nicht sieht!)

Mit dem Aufzug braucht man genau 40 Sekunden bis oben. Tatsächlich, das 360° Panorama ist beeindruckend, doch für mich lag Paris zu weit unten, alles was ich sehen konnte, waren leuchtende Pünktchen, nur der Eiffelturm stach aus der Masse hervor!

 

Die Stimmung war großartig, der Vollmond schien, es war noch sommerlich warm. Aus den Lautsprechern drang romantische Musik aus den 80zigern. Der perfekte Ort für eine Party mit Riesen-Tanzfläche in der Mitte (oder für einen Hubschrauber?). Rundherum zur Sicherheit eine Glasverkleidung mit kleinen Öffnungen,  damit jeder die schönsten Erinnerungsfotos mit nach Hause nehmen kann, hier und da Kuschelecken und Liegestühle. Paris ist schließlich die Stadt der Liebe!

 

Offensichtlich fehlte mir der richtige Partner, ich tröstete mich also  mit einem Pappbecher Rotwein. Mein Fazit? Die Aussichtsetage vom Tour de Montparnasse – ist für mich kein „must“.

Le Ciel de Paris:

Ich stand vor dem Aufzug, als mein Blick auf einen diskreten Pfeil fiel, der den Weg zum Restaurant anzeigte. Es war 21:30 Uhr, mein Magen knurrte bedenklich, ich steuerte das Gourmetrestaurant „Ciel de Paris“ an. Obwohl ich keine Reservierung hatte, bekam ich einen wunderschönen kleinen Tisch mit Blick auf den Eiffelturm. Der Service war sehr freundlich, ich ließ mich gerne verwöhnen.

 

Dann kam das Essen:  fünf knallrote winzige  Schalentierchen auf einem Gemüsebett mit einem Hauch von Soße, entzückend angerichtet.   Nachdem ich die Schalen vorsichtig abgepult hatte, blieb jeweils so viel übrig, wie die Hälfte meines kleinen Fingers. Es war aber wirklich köstlich, und da in Frankreich immer ein Körbchen mit Brot auf dem Tisch steht, wurde ich sogar satt. 

Ich habe den Abstecher ins „Ciel de Paris“ nicht bereut, ab 22:30 Uhr  war das Restaurant knackig voll und es gab, neben dem Blick aus dem Fenster, viel zu sehen: von Jeans bis zum Abendkleid oder Smoking, es war alles mit dabei. 

 

Mit herzlichen Grüssen aus Paris und der Rue Poncelet,

Ihre Wiebke Ecklé

www.paris-poncelet.com

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